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Christoph Dohr

aktualisiert
Freitag, 13.12.2024 12:34

Pianomuseum Haus Eller

Haus Eller, Bergheim-Ahe

Das Pianomuseum bzw. das Denkmal 'Haus Eller' ist eine touristische Attraktion und gehört zu den Sehenswürdigkeiten entlang des regionalen Radwanderweges "Bergheimer Acht".

Beschreibung durch die Denkmalbehörde
[Quelle: Denkmalliste der Stadt Bergheim, seit Relaunch offline],
[Objekt:] 0200: landwirtschaftliches Anwesen 'Haus Eller', Sindorfer Str[aße 19], Bergheim-Ahe
1850 inschriftlich datiert;
landwirtschaftliches Anwesen [Dreiseithof] mit beidseitiger Anschlussbebauung, Wohnhaus zweigeschossig, [Fachwerkständerbau von 1778, mit originalem Dachstuhl] Backstein[ummantelung von 1850], an einer Seite des Gevierts liegend; Gliederung durch fünf Achsen einfach eingeschnittener, hochrechteckiger Fenster mit Werksteinsohlbänken und Werksteinkloben, Mitteleingang mit profiliertem Sandsteingewände; Geschosstrennungsgesims, sehr niedriger, abgesetzter, verputzter Sockel, gestufte Traufzone; oberhalb der OG-Fenster die inschriftliche Datierung, zwischen den Geschossen dazu J A E A K; sehr schöne, originale Versprossung mit geschweiften Kämpfern; einseitig schließt ein niederer Backsteinwirtschaftstrakt [ehem. Pferdestall mit ehem. Hühnerstall und darüberliegendem "Knechtszimmer"] mit korbbogiger Durchfahrt an [; rückwärtig schließen ein Stalltrakt und eine Scheune an]. Bedeutend für die Geschichte des Menschen und erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie hauskundlichen Gründen.
[Ergänzungen in eckigen Klammern durch C. Dohr]

Eigentümer Christian Eller ehem. Ortsvorsteher Ahe, kurze Zeit vor seinem Tod (1930), mit Schwester und Ehefrau.
Foto im Eigentum von Peter Giesen, ehem. Ortsvorsteher Ahe und Ehrenbürger der Stadt Bergheim

Text aus "Der Holznagel", August 2005:

Nach mehrjähriger Suche haben wir im April den zu uns passenden Hof in der Peripherie Kölns gefunden. Seit dem 1. Juni 2005 nennen wir "Haus Eller" im alten Teil von Bergheim-Ahe unser Eigen. Maueranker in der denkmalgeschützten Fassade mit ihren original erhaltenen Fenstern weisen 1850 als Baujahr aus.

Einige rasche Eigentümer-Wechsel nach dem zweiten Weltkrieg hatten den Hof herunterkommen lassen; manches wurde kaputtrenoviert ("Höhepunkt": Die Alu-Haustür!), um den Hof schnell und billig zu modernisieren (ca. 250 qm Wohnfläche, ca. 250 qm Nutzfläche). Wir befinden uns derzeit – selbstverständlich – noch und erst im "Bergezustand": Es gilt, abgehängte Decken in Nut-und-Feder-do-it-yourself-Bauweise herauszureißen, um originale (aber zerstörte) "Kölner Decken" freizulegen; dreifach übereinander liegenden Teppichboden zur Deponie zu karren, um die alten Eichendielen wiederzusehen; den in den 1970er Jahren beliebten "Strukturputz" – obendrein zum Teil noch lackiert – abzustemmen, um an die Fachwerk-Lehm-Unterkonstruktion zu kommen. Es gibt immerhin in dieser "Kennenlernphase" unvermutet viel Originalsubstanz zu entdecken.

Das erste Lehmbauseminar ist bereits absolviert und in eigenes praktisches Tun am historischen Objekt umgemünzt. Die gesamte Restaurierungsphase wird derzeit vorsichtig auf drei bis fünf Jahre geschätzt. Wir lassen uns dabei von den Denkmalbehörden beraten und begleiten. Unsere Idee ist es, hier in ein paar Jahren ein Kulturprogramm rund um eine Sammlung historischer Tasteninstrumente anzubieten.

Am Tag des offenen Denkmals laden wir zur Besichtigung unseres Hofes ein. Wir freuen uns auf Menschen, die uns selbst Tipps geben können, wie auch auf solche, die bei uns Mut sammeln wollen für eigene Vorhaben. Es gibt Führungen, Informationsmaterial, viel Zeit für Gespräche und Klaviermusik – gespielt auf einem Pianoforte des 19. Jahrhunderts (11 + 17 Uhr). Wir haben von 10 bis 18 unser Hoftor für Sie geöffnet!

Familie Dohr

Text aus "Der Holznagel", August 2006:

Dreiseithof von 1778 (Fachwerk)/1850 (Massivummauerung). Nach dem großen Erfolg des letztjährigen "Tag des offenen Denkmals" mit über 100 Besuchern nehmen wir gerne in diesem Jahr wieder teil und laden hiermit herzlich ein. Seit Herbst 2005 restaurieren wir "Haus Eller"; die marode Elektrik im Haus - zum Teil liegen noch die ersten Leitungen, zum Teil wurde immer wieder gebastelt - hat nach einem letztlich glimpflich verlaufenen Schmorbrand im März 2006 endgültig den Geist aufgegeben. Die komplette Neuverlegung bringt neue Ordnung und Sicherheit. Die ersten wiedererstellten "Kölner Decken" sind zu bestaunen, und Wände - befreit von modernem Strukturputz mit Armierungsgittern - werden wieder auf alte und gesunde Art mit Lehm verputzt. Derzeit werden – in Zusammenarbeit und Absprache mit den unteren und mittleren Denkmalbehörden – Holzbauarbeiten ausgeschrieben: Eine fehlende Treppe zwischen Erd- und Obergeschoss ist im Haupthaus zu ersetzen, die Alu-Haustüre soll wieder einer zweiflügeligen stilechten Türe weichen, ein richtiges gezimmertes Hoftor mit Schlupftür wird bald eine Stahlrohr-Dünnbrett-Konstruktion aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts überflüssig machen. Auch die Fensterläden – ebenfalls gefertigt nach einem historischen Foto von "Haus Eller" aus den frühen 1930er Jahren – sollen bald wieder die Fassade schmücken.

Am „Tag des offenen Denkmals“ laden wir zur Besichtigung unseres Hofes ein. Wir freuen uns wieder auf Menschen, die uns selbst Tipps geben, aber auch auf solche, die Informationen und Mut sammeln wollen für eigene Vorhaben. Es gibt Führungen, Informationsmaterial, viel Zeit für Gespräche und viel Musik. Wir haben von 10 bis 18 Uhr unser Hoftor für Sie geöffnet!

Ursula und Christoph Dohr

Bestandsaufnahme nach Erwerb im Juni 2005

für die online-Stellung stetig überarbeitet und aktualisiert
und seitdem regelmäßig um die durchgeführten Arbeiten ergänzt.

Bereits während des Eigentumsübergangs wurden beseitigt:

  • Zigarettenautomat an Pferdestallwand;
  • zeitschaltuhrgesteuerte Leuchtreklamebox an Haupthauswand;
  • Satellitenanlage an Haupthausseitenwand;
  • Flüssiggastank hinter der Scheune.


Zustand Fassade Haupthaus vorne im Jahr des Erwerbs (2005)

  • Fugen ausgewittert; Fugen z.T. mit falschem Material gefugt -- müssen aus- und neu verfugt werden
    Fenstersturz 1. Etage links (2. Achse) -- muss gefestigt werden
  • Haustüre aus Aluminium -- muss durch Eichen-Haustüranlage mit Oberlicht gemäß Foto aus den 1930er Jahren ersetzt werden
  • original Sandsteineinfassungen -- stark verwittert, Restaurierung möglich? Ansonsten Ersatz.
  • alle (neun) Paar Fensterläden fehlen --- Maßnahme durchgeführt im Januar und Februar 2010: Rekonstruktion in alter, abgelagerter Eiche geölt gemäß Fotos aus den 1930er-Jahren
  • Fenster (original & besonders denkmalgeschützt, einfach verglast) -- Eichenrahmen stark verwittert; der ursprünglich weiße Anstrich ist durch eine fast schwarze Beize ersetzt.
    • Möglichkeit einer formwahrenden Doppelverglasung prüfen. Ergebnis: nicht möglich, stattdessen besser Kastenfenster.
    • verfaulte Teile der Rahmen (Schenkel, cf. Obergeschoss) austauschen
    • Rahmenrisse und -riefen auskitten, neu grundieren, schleifen, weiß streichen

Montage der neuen Fensterläden, Frühjahr 2010

Montage der "neuen alten" Fensterläden, Frühjahr 2010

Zustand Außenwand Haupthaus Hofseite

  • Fugen z.T. (stark) ausgewittert, einige Fugen mit betonähnlichem Material zu hart verfugt, einige Steine defekt; starker Wespenbefall im Sommer. Maßnahme durchgeführt im November und Dezember 2009: defekte Steine ausgetauscht, Ausfugen und Neuverfugen in historisch informierter Weise
  • Riss im Bereich des Kaminzuges (Kamin inwandig, daher Mauerstärke im Bereich des Zuges auf halben Stein reduziert), Fuß des Kamins verrottet. Maßnahme durchgeführt im November und Dezember 2009: Riss beseitigt, defekte Steine ausgetauscht im Rahmen der Aus- und Neuverfugung.
  • historische Sandsteinfensterbänke -- stark verwittert, im OG plump durch Betonaufguss ergänzt.
  • Fensterläden -- fehlen, Rekonstruktion gemäß Foto aus den 1930er-Jahren (zurückgestellt, da ein Fensterladen mit der Schiebetür des Anbaus direkt kollidiert).
  • Fenster im Dachgeschoss Richtung / oberhalb Hofeinfahrt verrottet. Maßnahme erledigt 2006: zwei neue Holzfenster, einfach verglast, nach den Maßen der zu ersetzenden, nicht reparablen Fenster, mit identischer Sprossenteilung.

Zustand Außenwand Anbau Hofseite

  • Abbau der nicht mehr benötigten, die Optik allerdings erheblich beeinträchtigenden gelben aufwandigen Flüssiggas-Leitungen und des Gasverteilerkastens (erledigt 2005)
  • Reduzierung der Elektroverkabelung auf das Notwendige (durchgeführt 2006), mündend in eine komplette Erneuerung der elektrischen Infrastruktur im Sommer 2010.
  • Anbringung einer stilistisch passenderen Beleuchtung (2005: Plastik-Neonlicht-Kästen mit Kabelführung im Plastikleerrohr, komplett beseitigt 2006; neue Beleuchtung im Rahmen der Erneuerung der gesamten Elektrik installiert im Juni/Juli 2010)
  • Anbringung von zwei in alter Weise hergestellter Kleintier-Stalltüren, damit die Ausmauerungen und modernen Fenster verdeckend und die alte Optik wieder herstellend (durchgeführt 2006)
  • Fenster oberhalb der ersten Stalltür notdürftig von innen vorgenagelt. Neues Eichen-Fenster mit Stichbögen oben und unten angefertigt und eingebaut Mai 2010.
  • statt Fenster im hinteren Stall durch S

Zustand Nebengebäude "Pferdestall mit Hühnerstall und Knechtszimmer"

  • Fassade: evtl. Öffnen der zu späterer Zeit verschlossenen kleinen, halbrunden Maueröffnungen; Neuverfugung der ausgewitterten Fugen. Hofseite: durchgeführte Maßnahme November 2009 und Mai 2011: Austausch defekter Steine, Ersatz fehlender Steine, Stabilisierung des Mauerwerkes im Bereich von Rissen (über dem Türsturz und im Bereich des Fensters zur Durchfahrt), Ent- und Neuverfungung mit historischem Material.
  • Hoftor: unhistorische Ausführung: Nut-und-Feder-Bretter Fichte auf Stahlrahmenkonstruktion, an der Wand hängend; ersetzt in 09/2006 durch zweiflügeliges Hoftor mit Schlupftür aus massiver alter Eiche in historischer Bauweise, mit historischer Eiche als Front, in Blaustein-Wälzlagern stehend.
  • Hühnerstall -- Einflugloch für Hühner mit Lande-/Starttisch davor historisch.
  • Pferdestall
    • Decke mit unhistorischer, statisch falsch konstruierter und daher mittlerweile zum kleinen Teil eingestürzten, zu einem weiteren Teil einsturzgefährdeten Kappendecke mit Blähbetonsteinen (Decke entfernt 03/2007)
    • geplant: neue Eichendecke mit Eichenbalken unter Verwendung der originalen Maueranker
    • Aufgang in die obere Etage (Stroh-/Heulager) derzeit nur mittels Leiter -- geplant: Einbau einer Treppe/Stiege vom Treppenabsatz des Knechtszimmers aus
  • Knechtszimmer
    • Teppichboden in Raum und auf Stiege entfernen
    • Nut-und-Feder-Wand- und -Deckenverblendung entfernen
    • Restaurierung/Rekonstruktion auf Lehmbau-/-putzbasis
    • Renovierung des originalen Fensters (erledigt Sommer 2006)

Zustand Hoffläche

  • original Rundkieselbelag -- derzeit zum einen Teil durch Betonfläche, zum anderen Teil durch unhistorischen modernen Belag ersetzt; die "reparierten" Teile des originalen Belags sind sehr uneben verlegt. -- Wiedereinbringung des historischen Belags

Zustand Scheune

  • Außenwände stark verwittert, Fugen tief ausgespült, Fassade stark mit Efeu bewachsen. Maßnahme April/Mai 2011 erledigt: Efeu vollständig entfernt, Fassade schonend gereinigt, übrige Fugen ausgekappt, Austausch defekter Steine, komplette Außenfassage inkl. angrenzender Mauer mit Trasszementmörtel neu verfugt; historische Gerüstankeraussparungen dabei weiterhin offen gelassen.
  • beide Fenster im EG fehlen - es regnet rein. Maßnahme 2006 erledigt: zwei Holzfenster eingebaut
  • "fliegende" Elektroinstallation; aus Sicherheitsgründen entfernt 2006; Installation Unterverteilerkasten im EG der Scheune - von dort aus Elektroneuinstallation im Sommer 2010.

Zustand Installationen

  • Elektroinstallation -- historisches Netz stillgelegt in zwei Etappen: März/April 2006 und Sommer 2010; zum Teil noch Erstinstallation (textilumwobene Drähte in Eisenrohr) verlegt; dann Stegleitungen; schließlich "fliegende Installation" mit Gummiummantelung.
  • Montage neuen von Schaltern und Steckdosen (der ursprüngliche Plan, mit alten Original-Schaltern und Steckdosen au den 1930er-Jahre auszuführen, wurde aus Sicherheitsgründen nicht ausgeführt)
  • Montage von neuen Verteilerkästen (erledigt April 2006 [Hauptverteilung] und Sommer 2010 [Unterverteilungen]); Einbau eines Kabelkanals im vorderen Teil bis einschl. Küche und einer OBO-Bettermann-Kabelrinne von Ende Küche (= Beginn Stalltrakt) bis Rückwand Stalltrakt (=Scheune)
  • Wasser: kleines und kurzes, übersichtliches Wasserleitungsnetz: Keine Leitungen im Vorderhaus (!), sondern lediglich im vorderen Teil des (Stall-)Anbaus, dessen Umwidmung zu Wohnraum sicherlich bereits der Vorkriegszeit entspringt. Frostschaden Frühjahr 2009: Ungeschützt im unheizbaren Vorraum zur Hoftoilette laufende Leitung zugefroren.
  • Heizung: vorgefunden wurden zwei Warmwasserheizungskreise mit Flüssiggasbrennern aus den 1980er bzw. 1990er Jahren. Die Installation der Heizungsrohre erfolgte wohl bis in die 1990er Jahre als jüngster Schritt einer sukzessiven „Modernisierung“ des Hauses, nämlich z. B. noch nach Einbringung der Nut-und-Feder-Deckenverkleidungen im „Wohnzimmer“; erledigt Winter 2005: Die beiden Heizkreisläufe wurden zu einem einzigen zusammengefasst. Die feuerpolizeilich lediglich "geduldete" Therme in der EG-Küche (keine korrekte Zuluft-Führung) wurde ersatzlos entfernt, das Leitungsnetz vereinfacht. Umrüstung der verbleibenden Therme von Flüssiggas auf Erdgas; zusätzlich Einbau von zwei funktionstüchtigen gusseisernen "Kanonen"-Öfen inkl. der Wiederinbetriebnahme der beiden historischen Kamine (Frühjahr 2006)
  • Telefon/Datenleitungen: vorgefunden wurde eine gleichermaßen unklare wie zahlreiche Verkabelung mit Telefonleitungen auf Analoggeräte-Standard (Telefonanlage; stillgelegt und entfernt März/April 2006)

Neue Konzepte / weitere Probleme

  • Elektrizität: Nutzung der südwärts gewandten Dachfläche des Stalltraktes für eine Photovoltaikanlage mit Rückspeisung in das öffentliche Stromnetz (bereits 2005 bei Erstbegehung vom Landeskonservator aus Denkmalschutz-Gesichtspunkten [Optik!] abgelehnt, daher Plan nicht weiterverfolgt)
  • durch die große Nähe zur Erft, aber vor allem durch die alte Bauweise sind viele Wände im EG von aufsteigender Feuchtigkeit betroffen.

Zustand Räume im Einzelnen (EG Haupthaus als Beispiel)

(1) untere Diele Grundstruktur und Aussehen der Diele war auf mehrfache Weise zerstört:

  • Zwecks Erstellung einer selbständigen Wohneinheit im OG führte der Voreigentümer die Demontage und Vernichtung der originalen Treppe vom EG zum OG des Haupthauses durch
  • Rekonstruktion der ursprünglichen Treppe nach historischen Vorbildern, zum Beispiel unter Zugrundelegung der Maße der Stiege vom OG zum DG
  • Abtrennung des hinteren Drittels der Diele durch eine tischlerplatten-beplankte, geschweißte Stahlrohrkonstruktion mit moderner Zwischentüre (ersatzlos entfernt Herbst 2005)
  • zahllose Wandhaken, Neonröhenbeleuchtung, Mehrfachsteckdosenleisten (entfernt Herbst 2005)
  • Wandverkleidung Nut-und-Feder auf aufgeschraubtem Holzlattengerüst (entfernt Herbst 2005), durch Lehmputz zu ersetzen
  • moderner "Strukturputz" in den oberen Gefachen der Dielenwände (entfernt Herbst 2005), durch Lehmputz zu ersetzen
  • Führung der unverkleideten Heizungsrohre entlang der gesamten Dielendecke (entfernt Herbst 2005)
    Erhalten ist der originale Fußbodenbelag aus Terrazzo.

(2) „Wohnzimmer“ (großes Zimmer)

  • wilde Stromverkabelung rückgängig gemacht (Herbst 2005)
  • unpassende Warmwasserheizkörper entfernt, stattdessen historischer Gussofen installiert (Frühjahr 2006).
  • Die Demontage der Nut-und-Feder-Deckenverkleidung (Winter 2005) bringt darunter die original erhaltene, durch die "Modernisierung" allerdings stark in Mitleidenschaft gezogene historische "Kölner Decke" zum Vorschein; "Kölner Decke" wird rekonstruiert (seit Winter 2005/06)
  • unhistorische Bodenfliesen (original war ein Dielenboden), eingebracht im Zuge einer Trockenlegung des Haupthauses, bleiben, da diese einigermaßen stilnah sind, erhalten
  • Entfernung der Tapeten von den Wänden, Neueinbringung der notwendigen Elektro- und Datenleitungen, Verputz mit Lehmputz.
  • statische Notwendigkeit eines in der Mitte der hinteren Raumhälfte eingebrachten Weichholzträgerpfostens, der einen Unterfang in diesem Deckenteil stützt, wird von Statiker bestätigt (Sommer 2006).
  • zwei alte Türen mit Kastenschlössern, alte Fensterbänke

(3) „Gute Stube“

  • original erhaltene Stuckdecke mit bei Übernahme der Imobilie symptomatisch unpassender Baumarkt-Strahlerleiste (letztere sofort entfernt)
  • unhistorische Bodenfliesen (original war ein Dielenboden) bleiben, da diese einigermaßen stilnah sind, erhalten
  • Entfernung der Tapeten von den Wänden, Neueinbringung der notwendigen Elektro- und Datenleitungen, Verputz mit Lehmputz.
  • unpassende Warmwasserheizkörper entfernt, stattdessen historischer Gussofen installiert (Frühjahr 2006).
  • alte Tür mit Kastenschloss zur Diele, Tür zum Hinterzimmer fehlt, alte Fensterbänke.

(4) EG Hinterzimmer

  • unhistorische Bodenfliesen (original war ein Dielenboden) bleiben, da diese einigermaßen stilnah sind, erhalten
  • Entfernung der Tapeten von den Wänden, Neueinbringung der notwendigen Elektro- und Datenleitungen, Verputz mit Lehmputz.
  • unpassende Warmwasserheizkörper entfernt (erledigt 2005)
  • Öffnung der billigst verrammelten Fensternische, Wiedereinbau eines Fensters nach Muster des zum Hof führenden Fensters des „Wohnzimmers“
  • Demontage der Nut-und-Feder-Deckenverkleidung und Rekonstruktion einer alten Decke
  • alte Tür mit Kastenschloss zur Diele, Tür zur "Guten Stube" fehlt.

(5) EG Küche (Anbau, zugänglich von Diele zwischen Haupthaus und Anbau)

  • alte Elektroinstallation, komplett entfernt 2007, Neuinstallation 2010.
  • historische Bodenfliesen und historische Wandfließen im alten Herd-Bereich
  • Freilegung eines alten "Monitor"-Fensters in Richtung Stallung im Jahr 2007 nach Entfernung der Trockenbau-Innenraumschale.
  • Freilegung eines alten, wohl nicht ursprünglichen "Oberlicht"-Fensters in Richtung Nachbargrundstück Haus #17. Einbeziehung eines Statikers wg. Verdachts auf nicht mehr tragender Holzbalken, die hintereinanderliegend den Fenstersturz bilden (2008/09). Ersatz des Fenstersturzes durch neue Eichenbalken und Ersatz durch ein Fenster mit Stichbogen (mit satiniertem Glas) Ende Februar 2010.
  • Entfernung der aufgedoppelten Nut-und-Feder-Decke und Wiederherstellung der ursprünglichen Lehmdecke (2008).

(6) EG Diele im Anbau, zwischen Haupthaus und Anbau

  • neuer Stromzähler-/Verteilerkasten nach Wackelkontaktbrand 2006.
  • alte Elektroinstallation, komplett entfernt 2007, Neuinstallation 2010.
  • Ersatz eines alten, wohl nicht ursprünglichen "Oberlicht"-Fensters in Richtung Nachbargrundstück Haus #17 durch ein Fenster mit Stichbogen (mit satiniertem Glas) Ende Februar 2010.

(7) OG Bad

  • Mai/Juni 2010: Offenlegung eines jahrzehntelang nicht entdeckten Defekts des Abwasserrohres der Badewanne: (i) Wasser tritt durch die historische Holzbalken/Lehm-Decke = Küchendecke ein (viele Jahre lang aufgrund Decken-/Wandverkleidung in der Küche unentdeckt!); (ii) ein tragender Deckenbalken unter der Badewanne vollständig durchgefault; Fußbodendielen unterhalb des Wannenabflusses vollständig durchgefault; (iii) Rattenbefall: zwei Rattennester in Deckenfüllung; verkotete Rattengänge in den Sanitärinstallationsschächten des Bades.
  • Badrenovierung Juni/Juli 2010: (i) Entfernung des bisherigen Fußbodens: PVC-Boden auf Teppich-Boden auf originalen Dielen auf Balkendecke; (ii) Einbringung eines neuen tragenden Balkens neben dem verfaulten Balken; beide werde zu einer neuen Einheit verschraubt und verklebt; (iii) Ersatz des kompletten bisherigen Zu- und Abwasser-Rohrnetzes inkl. Heizung und Ersatz der Elektroinstallation [Höhepunkt: ca. 40-50 Jahre alte Stegleitungen in Hohlräumen und in direktem Kontakt zu Holz]; (iv) Entfernung der originalen Fülllung der Decke. Beschreibung des vorgefundenen Zustandes: An die tragenden Deckenbalken (Abstand ca. 52 cm) sind unten seitlich Latten genagelt, auf die grob auf Länge geschnittene Hölzer aufgelegt wurden. Diese dienten als Basis für eine Lage Stampflehm. Oberhalb dieses Stampflehms befand sich eine lockere Schüttung aus einem Lehm-Asche-Gemisch. Gesamtgewicht bei ca. 10 m2 Badgrundfläche: > ca. 1.500 kg; Beseitigung von zwei Rattennestern und den verkoteten Rattengängen; (v) Einbringung einer Dampf- und Feuchtigkeitssperre, darauf neues Dämmmaterial aus Knauber-Isoself (1300 Liter = ca. 117 kg); (vi) Einbringung einer Bodenplatte, einer Entkopplungsmatte, Aufbringung von Bodenfliesen; (v) Neuverlegung der gesamten Elektroinstallation inkl. Vorschaltung eines FI-Schalters.
  • weitere Beobachtungen: Die vom Gang aus gesehene linke Wand des Bades steht nicht auf der Wand im EG, sondern auf einem auf der Balkendecke lagernden Querbalken.

Anmerkung zum nachfolgenden Artikel: In einer schnelllebigen Zeit droht das Lebenswerk eines Einzelnen schnell in Vergessenheit zu geraten. Die Benennung des Denkmals Sindorfer Straße 19 in Ahe als "Haus Eller" soll dazu beitragen, die Erinnerung an Christian Eller lebendig zu halten.

Kölnische Rundschau vom 18. April 1950

Ahe und seine Kirche

Ein Werk christlichen Gemeinschafts- und Opfersinns vor 20 Jahren

Ahe. Mitten in den Erftwiesen, abseits vom großen Verkehr, liegt in beschaulicher Ruhe das Dörfchen Ahe. Gleich am Eingang des Dorfes, inmitten gepflegter Grünanlagen und knospender Obstbäume erhebt sich die Kirche, ohne Prunk, einfach und schlicht in ihrem Aufbau. Durch einfache Buntfenster fällt die helle Frühlingssonne in das Innere des Gotteshauses. In feierlichem Ernst blickt vom Hauptaltar herab das Bild des Gekreuzigten in den Kirchenraum, der frei von allem Zierrat den Blick ganz auf den Altar richtet.

Zwanzig Jahre sind es jetzt her, daß die Bewohner des Dorfes unter Anregung und Führung eines aufrechten und selbstlosen Mannes sich ihr Gotteshaus erbauten. - Ahe war bis 1924 ein Rektorat und besaß nur eine kleine Kapelle, die längst baufällig geworden war und auch die Gläubigen nicht mehr zu fassen vermochte. Schon 1908 war daher der Plan zu einem Neubau aus eigenen Mitteln gefaßt worden. Unermüdlich wurde nun in Ahe mit kleinen Beträgen die Summe zusammengetragen, die den Bau ermöglichen sollte. Der Krieg unterbrach diese Bemühungen und die Inflation machte auch allen Spareifer zunichte. - Im Jahre 1924 zog Pfarrer Hillmann als erster Pfarrer in Ahe ein. Dieser Tag war für Ahe ein besonderer Festtag, und auch aus Dellbrück, der Pfarre, in der der neue Seelenhirt bis dahin gewirkt hatte, waren einige hundert Menschen gekommen, um den Tag, der für sie kein reiner Freudentag war, zu einem Ereignis für die Gemeinde und ihren neuen geistlichen Herrn werden zu lassen. Pfarrer Hillmann sah auch den Neubau einer Kirche als ein dringendes Problem, und als bei einer Mission im Jahre 1927 gar ein Teil der Decke der alten Kapelle einstürzte und Fachleute das Kirchlein als im höchsten Grade baufällig bezeichneten, mußte etwas geschehen. In diesem Augenblick trat ein Mann an die Seite seines Pfarrers, der mit ihm nicht mehr ruhte und rastete, bis das Werk vollendet war. Bei einer Dorfversammlung, die Pfarrer Dr. Hillmann einberufen hatte, um über die Wege zu sprechen, die eingeschlagen werden mußten, erklärte Christian Eller unter Hinweis auf alte Dokumente und Urkunden, daß frühere Generationen der Bewohner von Ahe auch ohne fremde Hilfe, aber mit Energie, Ausdauer und Opferbereitschaft die Kapelle des Ortes erbaut hätten. Er selbst stiftete das Baugrundstück und machte so den Anfang einer Kette von Opfern ein, nach dem niemand erfahren konnte, was der Nachbar gab, und erreichte es, daß nahezu drei Jahre lang in einem Ort von Knapp 70 Familien monatlich Beträge zwischen 250 und 300 RM zusammenkamen.

Im März 1929 wurde, noch einem Dankgottesdienst in der alten Kapelle, der erste Spatenstich getan. Was Ahe dann in den nächsten Monaten erlebte, war das Bestreben des einen, den anderen im Zupacken und Opfern zu überbieten, damit das Werk gelinge. Bereits im April konnte der Grundstein gelegt und knapp ein Vierteljahr später, am 16. Juli 1929, wurde das Richtfest gefeiert. Christian Eller war die Seele des Werkes. Er schien keine andere Aufgabe mehr in seinem Leben zu haben als den Neubau der Kirche, dem er vom frühen Morgen bis in die Nacht all seine Schaffenskraft widmete. Acht Monate nach dem ersten Spatenstich, im Oktober, kam dann der feste Tag, den die Bewohner von Ahe, die ihn erlebten, nie vergessen werden. Nach einem letzten Gottesdienst im alten Kapellchen zog die Gemeinde in feierlicher Prozession zum neuen Gotteshaus. In ihrer Mitte Weihbischof Dr. Stockums und viele geistliche und weltliche Gäste. Nach Beendigung der weihevollen Zeremonie und einer Ansprache des Bischofs stimmte die ganze Gemeinde dankerfüllt das Te Deum an: „Großer Gott, wir loben Dich“.

Als ob der Herrgott nur die Ausführung des Werkes durch Christian Eller abgewartet habe, um ihn heimzuholen, erkrankte der Unermüdliche, um nie wieder gesund zu werden. Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich, wenige Monate nach der Vollendung des Werkes, zieht wiederum eine große Prozession durch das kleine Dorf. Diesmal ist es keine festliche, sondern eine große Zahl Trauernder, die Christian Eller zu Grabe tragen. Unter ihnen sind der Landrat und die Mitglieder des Kreistages. Im Gotteshaus wird der Leichnam aufgebahrt. Pfarrer Hillmann sagt den Trauernden, daß dies eigentlich nicht der Brauch der katholischen Kirche sei, wenn aber jemals eine Ausnahme berechtigt ist, dann ist es die, daß Christian Eller in seiner Kirche aufgebahrt werde. Ein Nachruf nannte den Toten „Ahes besten Sohn“. Ein glatter, schwarzer Granitstein auf seinem Grab trägt die Inschrift: „Christian Eller - 14. April 1930.“ „Ich wollte meine Augen nicht schlafen lassen, bevor ich eine Wohnung gefunden für meinen Gott und Herrn. Ps. 134.“ Im Gotteshaus aber versieht heute noch seine nun 70jährige Schwester den Kirchendienst.

Ahe aber ist stolz darauf, daß dies Werk zum Wesentlichen aus eigener Kraft geschaffen wurde und zeigt auch heute noch, daß es zu seinem neuen jugendlichen Pfarrer gehört, der sich glücklich mit dem ebenfalls noch jungen Lehrer zu einer fortwährenden Tatgemeinschaft zusammenfindet, und das schafft, was in anderen Orten nicht möglich ist.


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