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Christoph Dohr

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Freitag, 13.12.2024 12:34

I152

1907 | Cembalo einmanualig Maendler-Schramm (München) #1

Stumme Klaviatur, ca. 1880 Stumme Klaviatur, ca. 1880
Stumme Klaviatur, ca. 1880 Stumme Klaviatur, ca. 1880
Stumme Klaviatur, ca. 1880 Stumme Klaviatur, ca. 1880
Stumme Klaviatur, ca. 1880 Stumme Klaviatur, ca. 1880
Stumme Klaviatur, ca. 1880 Stumme Klaviatur, ca. 1880

 

Identifikation: Name in Versalien auf Vorsatzbrett intarsiert: "Maendler-Schramm / München". Seriennummer "1" auf Front des Stimmstocks hinter dem Vorsatzbrett, auf der Unterseite der Lyra, auf der Oberseite der Pedalkastenwände eingeschlagen; Hersteller der Klaviatur noch nicht bestimmt. Keine Plaketten, die auf erworbene Patente hinweisen.

Instrumentenbeschreibung: Es handelt sich um ein frühes bzw., falls es sich bei der Nummer "1" um eine Seriennummer und nicht um die Nummer des Modells handelt, sogar das erste Cembalo aus der Werkstatt von Maendler-Schramm, München.

1,70 m langes und 1,00 m breites (überstehender, dreiteiliger Deckel: 1,02 m) einmanualiges Cembalo mit zwei klingenden Registern: 8' und 16', die beide auf derselben Ebene, also über dieselben Stege, geführt werden, was die Dämpfungsaushebung (Gliederdämpfung mit je zwei Dämpfern, jeder Dämpfer auf beide Saiten wirkend) ermöglicht. Das Instrument verfügt über eine Pedalschaltung (von links: 16', 8', Laute auf 8', Dämpfungsaushebung). Gusseiserner Rahmen. Einfache Rastenbau mit offener Instrumentenunterseite.

Ambitus: fünf Oktaven, F1 bis f3 = 61 Tasten
Untertastenbelag Bakelit, Obertastenbelag und Untertastenfronten Celluloid.
Von F1 bis H1 ist der 16' als 8' bezogen. Bezug beim 16' (zum Teil mehrfach) umsponnen.

Holzspringer mit lederbekielter Zunge, Messingpilote, Bleigewicht und zusätzlicher Führungsfeder. Jeweils die ersten Springer im Bass mit "8'" und "16'" gestempelt. Die Springer verfügen nicht über Einzel(fähnchen)dämpfung, sondern geben durch Anhebung des Gliederdämpfers stets das Saitenpaar beider Register frei. Gerader Klangsteg parallel zum und sehr dicht an der Korpuswand bzw. am Anhang.

Mensur:

  • F1 = xxx mm
  • C = xxx mm
  • F = xxx mm
  • c = xxx mm
  • f = xxx mm
  • c1= xxx mm
  • f1 = xxx mm
  • c2 = xxx mm
  • f2 = xxx mm
  • c3 = xxx mm
  • f3 = xxx mm

Zustand: Instrument vollständig erhalten; die Bekielung ist erneuerungsbedürftig; die Funktionalität der Züge ist dereguliert.

Kommentar: Prototyp, der nicht in eine Serienfertigung führte. Experimentelle Disposition (8', 16') und Konstruktion (Dämpfungsaufhebung) ohne historische Vorbilder. Die Gliederdämpfung findet sich ähnlich bei Pleyel und war einige Jahre für die oberste Ebene des Saitenbezugs üblich.

Provenienz: Erwerb für die Sammlung Dohr am 21. Mai 2020 aus dem Nachlass des kath. Kirchenmusikers Michael Seibold (*1929; u.a. tätig gewesen in St. Elisabeth, Augsburg), zuletzt wohnhaft in Friedberg-Haberskirch. Seibold hatte das Instrument zu Beginn der 1980er-Jahre im Tausch gegen ein anderes Cembalo erworben (Mitteilungen des Sohnes 21./23. Mai 2020).