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Freitag, 13.12.2024 12:34

I240

1. Viertel 19. Jahrhundert | Melodion, Johann Christian Dietz

Melodion

Beschreibung: Melodion o.Nr., wahrscheinlich Johann Christian Dietz (Emmerich, 1. Viertel 19. Jahrhundert)

Maße: 84 cm Höhe, 122 cm Breite, 56 cm Tiefe.
Ambitus: F1 bis c4 = fünfeinhalb Oktaven, 68 Tasten.
(noch) keine Signaturen vorhanden

Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich um ein Melodion von Johann Christian Dietz (gebaut Emmerich 1. Viertel 19. Jahrhundert): https://de.m.wikipedia.org/wiki/Terpodion

Bei diesem Instrument(entyp) handelt sich um eine mechanisierte Weiterentwicklung der von Benjamin Franklin 1761 erfundenen Glasharmonika (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Glasharmonika)

Die Glasharmonika und das nun in die Sammlung Dohr gekommene Instrument gehören in die Gruppe der Friktions-Instrumente bzw. Reibidiophone (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Idiophon)

Beim Instrument der Sammlung Dohr ist ggü. der Glasharmonika die Tonerzeugung mechanisiert und klavifiziert. Die Mechanik hat - akustisch betrachtet - in der Tonerzeugung Verwandtschaft mit einem Rohrblattinstrument (Oboe, Klarinette, Fagott, Saxophon ...): Es gibt ein "Anrege-Medium", das mittels Tastendruck an die kolophonierte Walze geführt wird und dann seine Energie an einen gestimmten Metallstab abgibt.

Curt Sachs (Reallexikon der Musikinstrumente) listet einige weitere Reib-Idiophone auf, deren Beschreibungen allerdings nicht auf das Instrument in der Sammlung Dohr passen:

  • Terpodion ("Labesang"), ein gegen 1816 von Johann David Buschmann in Friedrichsroda konstruiertes Reibstabspiel mit unmittelbarer Zylinderfriktion; Klaviertasten drücken abgestimmte Holzstäbchen gegen einen rotierenden, mit Kolophonium bestrichenen Holzzylinder. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Terpodion)
  • Uranion, ein 1810 von Johann David Buschmann in Friedrichsroda in Anlehnung an Chladni's Klavizylinder konstruiertes Reibstabspiel mit Klaviatur. Von dem späteren Terpodion unterscheidet es sich nur durch einen Tuchüberzug über dem Rotationszylinder.
  • Xylharmonikon, ein Tastenxylosistron mit geheimer Mechanik von Uthe in Sangerhausen (1810), das dem Melodion als klanglich überlegen geschildert wurde. Umfang F1 - c4, jedoch verdoppeln die Tasten F1 - C nur die höhere Oktave.
  • Xylomelodichord, ein Tasten-Reibstabspiel mit mittelbarer Walzenfriktion und hölzernen Klangstäben, von Naether in Demmin (1848)

Das abgebildete Instrument kann natürlich auch ein Nachbau eines solchen oder ähnlichen Instruments sein, vielleicht auch aus späterer Zeit. [...]"

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